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Wie Tag und Nacht …
… zwei Halbzeiten -zwei Welten!
Lommatzscher SV – SG Kreinitz 3:3(0:3)
Ein Spiel dauert 90 Minuten und, wenn`s sein muss, auch noch länger. Oder wie Sepp Herberger, der deutsche WM-Trainer von 1954, sagte: “Schluß ist, wenn der Schiedsrichter pfeift!“. Und dass war an diesem Samstag erst nach 95 Minuten. Nach dem Ausgleich des LSV zum 3:3 pfiff Schiedsrichter Mauerer ab. Was für eine Dramaturgie! Was war bis dahin geschehen?
Die Gäste aus Kreinitz gingen schon in der 1.Spielminute durch, na wem schon, Rene Kögler mit 1:0 in Führung. Nach einer „Schlafwageneinlage“ der gesamten Lommatzscher Mannschaft kam der Stürmer völlig frei am „Fünfer“ zum Abschluß. Ich glaube einige Lommatzscher waren gedanklich noch gar nicht auf dem Platz, wie sonst konnte so ein Tor fallen. Und es wurde nicht besser! Die Gäste konnten schalten und walten wie sie wollten. Kein Zugriff auf die Stürmer, kein Zugriff beim Spielaufbau. Folgerichtig schon in Minute 19 dass 0:2, na dreimal darfst du raten, wieder durch Kögler. Auch jetzt noch kein Umdenken im LSV-Spiel, Ballverluste, schlampige Ab -und Zuspiele, mir stehen die Haare zu Berge! Jetzt endlich versuchten die Lommatzscher Struktur ins Spiel zu bekommen. Das gelang nur schwer, weil auch die Gäste ordentlich dagegenhielten. Sie kontrollierten das Spiel. Lommatzscher Tormöglichkeiten Mangelware. Kurz vor der Pause, in der 38. Spielminute das 0:3. Na bitte, der dritte Treffer durch Rene Kögler. Und der von einer Position wo du nie dran denkst. Fast von der Grundlinie schlenzt er den Ball ins lange Eck! War das der letzte Treffer vor der Pause? Fast wäre den Gästen noch das vierte gelungen, doch Justin Seher klärt Sekunden vor der Pause auf der Linie. Wird sich der LSV von dieser „Vorführung“ in der Pause erholen? Geht da noch was? So kannst du eigentlich dein Publikum nicht im „Regen“ stehen lassen!
Es ging noch was nach der Pause. Doch wieder waren die Gäste als erste am Drücker, verfehlten sogar das leere Tor! Die Lommatzscher hielten aber jetzt dagegen, erkämpften sich die Bälle. Die Gäste verwalteten ihr Ergebnis, sporadische Konter brachten Nichts Zählbares. In der 70. Minute musste Keeper Roßmüller das erste Mal eingreifen und klärte einen Wolf-Schuß mit Fußparade. War das das Signal zum Endspurt? Mit Sebastian Firl, nach langer Verletzung wieder genesen, kam Struktur ins Spiel. Fünf Minuten später das 1:3 durch Jerome Wolf nach einem Freistoß von Justin Seher. Plötzlich der LSV wie ausgewechselt! Die Gäste wurden in ihrer Hälfte eingeschnürt, machten jetzt auch einfache Fehler die der LSV nutzte. Das 2:3 in der 83. Minute weckte wieder Hoffnung. Marc Brehm, im gesamten Spiel nicht vom Glück verfolgt, drückte den Ball aus Nahdistanz über die Linie. Noch waren sieben Minuten zu spielen plus Nachspielzeit, und die gab es reichlich! Schiedsrichter Maurer musste immer wieder auf Freistoß für den LSV entscheiden. Die Gäste wussten sich nicht anders zu helfen, kassierten dabei auch fünf Gelbe! Es lief die 95. Minute, wieder Freistoß für den LSV, wieder Justin Seher. Mirko Roßmüller baut eine Zehn-Mann-Mauer. Justin findet die Lücke und erzielt in der letzten Sekunde das 3:3! Danach Schlußpfiff und Jubel bei den Lommatzschern. Die Gäste ließen die Köpfe hängen, sie gaben eine 3:0-Führung aus der Hand, passiert ihnen auch nicht alle Tage!
Dass es gegen die SGK schwer werden würde war vor dem Spiel allen klar, aber so hatte sich das Keiner vorgestellt. In den vergangenen Jahren gabs nie drei Punkte, höchstens mal einen. Aber so wie heute …? Die zweite Halbzeit am vergangenen Wochenende gegen Lampertswalde und die erste im heutigen Spiel hatten viel gemeinsam. Ein Spiel besteht nun mal aus zwei Hälften. Wenn der LSV es hin bekommt zwei gleich gute Halbzeiten zu spielen, kann man auch am nächsten Sonntag in Canitz punkten, wie gesagt, wenn!
Die Besetzung:
Chris Huber, Paul Klose, Florian Wohlfarth, Jamie Hofmann, Leon Gottschalk, Martin Heinze (Sebastian Firl), Justin Seher, Marc Brehm, Markus Metze, Ronny Heilscher, Jerome Wolf
im Bild Justin Seher in einem früheren Spiel