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Kreispokal-Finale 2020

Pandemie und Pokal -wie passt dass?
LSV 61 Tauscha – BSG Stahl Riesa 2. 1:2 (1:1,1:1) n. Verl.
Dass passt wunderbar, Eines schließt doch dass Andere nicht aus! Der Beweis wurde eindeutig am Sonntag in Lommatzsch erbracht. Die Veranstalter und die Mannschaften samt Betreuer und Anhängern hatten die „Pandemie“ im Griff! Möglich war dies durch ein schlüssiges Konzept und die Disziplin aller Beteiligten, auch des KVF mit Bernd Lippinkski an der Spitze, dass sollte Schule machen.
Auf der hervorragenden präparierten Anlage des Lommatzscher SV fanden beide Teams beste Bedingungen vor, wenn auch kurzzeitig einige Regenschauer den Himmel verdunkelten. Licht brachten beide Teams mit ihrer couragierten Leistung ins Spiel, ein Dank schon hier beiden Mannschaften. Die 682 Zuschauer sahen ein Finale, dass wohl zu den Besten der Final-Spiele zählt. Daran hatten beide Mannschaften ihren hohen Anteil.
Ein Favorit war vor dem Spiel nicht auszumachen, obwohl die Tendenz bei den „Buchmachern“ Richtung Riesa zeigte. Die Blau-Weißen bestimmten auch von Beginn an das Spiel, hatten eine offensivere Taktik von Trainer David Wukasch mit auf den Weg bekommen. Aber auch Tauscha versteckte sich nicht, Trainer Christian Schulze bevorzugte das schnelle, gradlinige Spiel. Nach kurzem Abtasten und einigen Standards dann wie aus heiterem Himmel (und dass bei Regen) die Führung für die Riesaer. Dirk Thieme wechselte per langem Ball die Seiten von links nach rechts. Dort nahm Rene Müller direkt maß und traf ins entlegene Eck zur Führung. So frei sollte man den 36-jährigen nicht stehen lassen! Stahl blieb weiter „am Drücker“ drängte den LSV in dessen eigene Hälfte, ein Tor war nur noch eine Frage der Zeit. Doch – Denkste! Die Tauschaer befreiten sich und kamen in der 18. Minute durch Fred Kühne zu einer ersten Möglichkeit, die Justin Hecht aber sicher bereinigte. Bis zur Pause sollte dann nicht mehr viel passieren. Stahl blieb beim Kurzpass, die „Grünen“ aus Tauscha bei ihren langen Bällen. Kurz vor der Pause noch eine Möglichkeit für den LSV. Nach einem Konter landete der Ball auf und nicht im Tor der Stahlwerker. Schiedsrichter Andraes Lange, der mit seinen Assistenten Torsten Fleck und Liesa Malina einen guten Job machte, bat zur Pause.
Nach dem Wechsel hatten die Riesaer wieder durch Rene Müller die erste Gelegenheit, doch diesmal verzog der „Oldie“! In der 51. Spielminute kam es zu einem Laufduell, dass der Riesaer verlor. Er foulte als letzter Mann und sah folgerichtig der „Roten Karton“. Stahl nur noch zu zehnt, kann das gut gehen? Die Riesaer stemmten sich gegen die Angriffswogen der Grünen aus Tauscha. Hatten wohl in der 63.Spielminute auch das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite, kein Strafstoß! In der 69. Minute ging Pascal Suschko auf und davon, doch er scheitert an Veit Griebsch im Tor der Grünen, der zu großer Form aufläuft! In der 69. Minute versucht es noch einmal Tobias Benkenstein mit einem Freisstoß Griebsch zu überwinden. In Minute 71 dann der längst fällige Ausgleich. Nach einem abgewehrten Eckstoß nimmt Mirco Tillner maß und überwindet Hecht im Stahl-Tor. Das Spiel ist wieder offen! Können die Riesaer noch einmal zurückschlagen. Trainer Wukasch wechselt auch Spieler der „Ersten“ ein. In der 76. Minute treffen die Tauschaer nur den Pfosten. Jetzt wollen sie die Entscheidung. Aber auch die Blau-Wessen wollen nicht in die Verlängerung. 82. Minute Kopfball Tauscha-vorbei, 83. Minute Riesa durch Reinkober – geblockt, 87.Minute Müller Riesa – vorbei, 88. Minute Fred Kühne LSV – vorbei, 92. Minute nochmal Kühne – drüber! Wird sich daß rechen?
Kurze Pause, dann bittet Schiedsrichter Lange zur Verlängerung. Wer hat die besten Reserven, wer macht den Treffer, der Alles entscheiden könnte. Auch die Fans beider Teams stehen unter Spannung, bleiben aber sehr diszipliniert, sie feuern ihre Jungs an, bravo!
Die ersten Möglichkeiten hat Norman Gründler für Riesa in Minute 91 und 95. In der 97. vergibt Marvin Reinkober nach Flügelsprint von Rene Müller. Wo nehmen die Kerle nur die Kraft her? In der 99. Minute bleibt Griebsch wieder Sieger gegen Müller. In der 101. Minute Gelb – Rot für den Tauschaer Martin Johne. Kurz vor dem Seitenwechsel die Möglichkeit für Mirco Tillner zur Entscheidung, ging aber vorbei! Nach dem Wechsel hat Norman Gründler die Führung auf dem Fuß, auch Reinkober trifft nicht. Stahl jetzt druckvoller, aggressiver! Die 119 Spielminute, Strafstoß für die Riesaer! Bitter für den LSV, aber kann man geben?! Der Schiedsrichter war sich nach dem Spiel auch nicht mehr sicher, schade dass trübt seine gute Leistung. Sollte die Entscheidung vom Punkt fallen? Tobias Benkenstein behält die Nerven, trifft unter rechts-unhaltbar! Noch drei Minuten Nachspielzeit, dann der ersehnte Schlußpfiff. Tauscha scheitert wieder mal in einem Finale, Riesa nimmt den Pott mit an die Elbe! Trost für Tauscha: sie werden im Bezirkspokal starten da die Zweite von Stahl nicht startberechtigt ist. Herzlichen Glückwunsch dem Sieger, Anerkennung dem Unterlegen!
Es war ein spannender Pokal-Nachmittag mit gutem und spannendem Fußball. Dank den Aktiven und Trainern, aber auch dem Ausrichter für die Organisation. Dank auch den Zuschauern und Gästen für ihr Verhalten. Diese Art der Veranstaltung während der Pandemie könnte Schule machen. Großes Dankeschön auch allen Helfern beim Lommatzscher SV. Wermutstropfen der Veranstaltung – kurz vor dem Abpfiff war das Bier alle, kann mal passieren! ( im Bild Veit Griebsch LSV Tauscha)