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Hallenfußball – ein Blick ins Archiv!
Hallenfußball in Lommatzsch-ein Rückblick!
Schon wieder kein Fußball! Sch…. Corona! Wie geht es euch an diesen Tagen. Mir fehlt irgendwie etwas. Und sich mit „Großen“ Fußball abzulenken bringt ja auch nichts – siehe Löw`s Wundertruppe in Spanien. Ich habe da mal wieder in den Archiven gekramt. Und was liegt im Herbst und Winter näher als Hallenfußball. Früher gabs ja keine großen Hallen in unserer Gegend. Zu meiner Zeit, mein Gott ist das lange her, hatten wir in unseren Breiten nur die Jahnhalle in Meißen. Übrigens soll diese jetzt unter Federführung eines Vereins wieder rekonstruiert werden. Denkmalschutz ja, aber lohnt der Aufwand? Meine ganz persönliche Meinung! Ja und in die Jahnhalle kamst du auch nicht regelmäßig rein, war ja eine Turnhalle, stimmts Herr Hampel! In Radebeul stand noch so ein „Unikum“ von Halle, Asphaltboden und immer „hundekalt“. Als Torhüter merkst du diesen Belag noch nach Tagen!
In Lommatzsch hatten wir die Turnhalle an der Grundschule. Jetzt ein Schmuckstück dank umfangreicher Restaurierung! Damals stand noch ein Ofen drin, damit heizte Hausmeister Lavniczack die ganze Halle nebst Toilette! Die Spielfläche, sagen wir mal, war vier mal acht Meter! Gespielt wurde dort im Training auf Kastenteile zwei gegen zwei, ging auch! Als 1976 die Sporthalle an der Oberschule gebaut wurde sollte vorerst kein Fußball gespielt werden. Gründe wurden viele genannt, akzeptabel waren sie alle nicht. Die Schreiben von Direktor Kuhn entbehren heute nicht eine gewisse Lächerlichkeit. Aber mit Dieter Hennig hatte unser Verein auch einen hartnäckigen Widerpart gegen Kuhn. Die neue Sporthalle sollte demnach nur dem Schulsport und dem Handball vorbehalten sein. Die Sektion Fußball hatte damals nur zwei Trainingszeiten zu je 75 Minuten für alle ihre Mannschaft für die Wintersaison, pro Woche. Dass war absolut zu wenig. Die meiste Zeit belegte verständlicher Weise die Sektion Handball mit ihrem Trainingszentrum und den Frauen- und Männermannschaften. Daneben gingen 11 Volksportmannschaften ihrem mehr oder weniger sportlichem Treiben in der Halle nach und spielten u.a. auch Fußball. Nicht nur, dass zu wenig Zeit für den Fußball blieb, nein dieser sollte auch in der neuen Halle untersagt werden. Fußball war verboten, damit beschäftigte sich im Juli 1977 die Kommission Jugendfragen, Kultur und Körperkultur und Sport beim Rat der Stadt Lommatzsch!Vorsitzender damals Werner Thiele. Es gab auch Auseinandersetzungen mit dem damaligen Direktor der Schule, Genossen Kuhn! Das Thema wurde dann in die Ratssitzung vertagt. Der Direktor zeigte dann auf, dass bei Temperaturen (am 15.2.77 um 21.00 Uhr plus 2 Grad) doch ein Training im Freien möglich ist. Am Ende war es dann doch möglich Fußball zu spielen. Es begann dann die Zeit der von uns ausgerichteten Turniere, vorerst für den Nachwuchs, später wurde auch der Hallenfußball für Männer attraktiv.
So richtig begann es mit den Hallenturnieren um den „Pokal des Bürgermeisters“ 1983.Damals noch Arthur Kunze im Amt, ein Freund des Fußballs! Dieter Hennig und seine Vereinskollegen starteten eine Serie die bis heute hält.
Nun ist es dieses Jahr das erste Mal, dass ein Turnier ausfällt, abgesagt werden musste. Es sollte das 39. Turnier werden.
Blickt man zurück auf die 38 Turniere, so haben viele bekannte Mannschaften und auch Spieler ihre „Spuren“ bei diesen Turnieren, nicht immer in Lommatzsch, hinterlassen. Leider sind nicht mehr alle Dokumente vorhanden, sodass ein lückenloser Rückblick nicht möglich ist.
Der Sieger des ersten Turniers kam aus Dresden. Der FSV Lok Dresden, spielte damals in der DDR-Liga, war der erste Sieger. Das zweite Turnier hatte mit den DDR-Ligisten Lok Dresden, Chemie Markleeberg, Stahl NW Leipzig und den Thüringern Fort. Weida und den Mannschaften von Vorwärts Plauen und Motor Lommatzsch eine nie wieder einreichte Besetzung. Dresden gewann auch dieses Turnier.
Leider klafft jetzt eine Lücke bis 1990. Hier fehlt es an Unterlagen, an Dokumenten. Wer kann hier helfen?
Weiter geht es dann im Jahr 1991 mit dem Sieger Fort Neustadt. Mit Gröditz, TSG Meißen, Stahl Riesa gaben renommierte Mannschaften ihre Visitenkarte in Lommatzsch ab. Die Mannschaft aus der Partnerstadt Weissach blieb leider fern. Die Mannschaft aus Neustadt gewann das Turnier hatte aber in der TSG Meißen schon einen harten Widerpart. Meißen, unter welchem Namen auch immer, TSG oder FC, gewann das Turnier fünfmal in Folge bis 1997.
Die Lommatzscher stellten in dieser Zeit immer eine gute Mannschaft konnten aber immer noch nicht in den Kampf um den Turniersieg eingreifen. Das sollte noch bis zum Jahr 2000 dauern.
Interessant an diesen Turnieren waren auch immer die „Spezial-Gäste“, die besonderen Gäste. Dieter Hennig hatte da so seine Beziehungen, seine B-Vitamine! Gern gesehen ob als Schiedsrichter oder Ehrengast war der damalige Oberliga-Referee Klaus Peschel aus Radebeul. Er war als Schiedsrichter eine ausgesprochene Respektsperson mit einer „Vita“ die auch die „wildesten“ Kicker zu „Lämmchen“ werden ließ. Doch dazu später mehr.
Im Bild von 1992 eröffnet unser damaliger Bürgermeister K.-D. Hirsch „sein“ Turnier. Links von ihm Cheforganisator Dieter Hennig.