Autor: Frank Rennert Freitag, 29. November 2024 0 Kommentare

Der Lommatzscher SV am Scheideweg?

Rückblick 1. Halbserie 2024/2025

Vor der Saison stellte ich die Frage: „Hält der Lommatzscher SV die Klasse oder nicht?“

Nach dem absolvieren der ersten 13 Punktspiele sind wir da keinen Schritt weiter:“ Hält der LSV die Klasse oder nicht?“

Nach Abschluß der Hinrunde im vergangenen Jahr standen 14 Punkte zu Buche, diesmal sind es 13 ! Doch die Probleme sind die Gleichen. Schlechtes Abwehrverhalten der gesamten Mannschaft, zu wenig Spieler bei einigen mangelnde Einsatzbereitschaft. Hier will ich einen Spruch von Trainer Eduard Geyer einschieben. Geyer, bekannt für seine direkten Ansagen und deftigen Sprüche. „Ich kann doch nicht jetzt schon sagen wer spielt, der eine kriegt eine Grippe beim anderen kriegt die Oma einen Zahn!“ Will damit sagen, unser Trainer war die „ärmste Sau“ in Hinsicht Aufstellung, ja er musste manchmal sogar selbst einspringen.

Den sehr kleinen Kader muss sich aber auch der Vorstand an die Fahne heften. Doch woher nehmen, wenn nicht … Ihr kennt den Spruch. Dieses Problem ist übrigens kein hausgemachtes, vielen Vereinen geht es so. Denken wir nur an Coswig, einst eine Fußballhochburg, musste seine Mannschaft abmelden!

Muss es denn bei uns erst soweit kommen? Vor der Saison wurden neue Spieler gesucht, gefunden und weg sind sie wieder. Keine Lust mehr, verletzt oder „Mutti“ oder Chef hat was dagegen.

Sportlich waren in den vergangenen Monaten die Leistungen sehr schwankend. Da lösten sich eine Klasse-Leistung mit Unterirdischem ab. Wenn wir hier einige neudeutsche Vokabeln strapazieren wie „Gegenpressing – Umschaltspiel usw.“ werden wir schnell fündig. Auch die Anzahl der Verwarnungen hat sich deutlich erhöht. Jetzt haben wir bereits 27 Gelbe und eine Gelb/Rote vergangene Saison waren es am Ende ganze 35 Gelbe. Eine Hochrechnung zum Spieljahresende erspare ich mir! Aber zu brav darf man in dieser Sportart auch nicht sein.

Zu Beginn der Saison wechselten sich gute und nicht so gute Spiele ab. Mit dem ersten Spiel gegen Lampertswalde wurde zwar ein Punkt eingefahren, aber auch zwei verspielt, wenn auch in den letzten Sekunden durch ein Traumtor der Gäste. In Canitz wurden mit einem 0:5 die Relationen wieder hergestellt, der LSV taugt nicht für die Spitzengruppe, also Abstiegskampf? Die Tore fielen aber erst ab der 55.Minute, hatte der LSV keine Konzentration oder keine Kraft mehr? Gegen Aufsteiger Ebersbach im zweiten Heimspiel war eine geschlossene Mannschaftsleistung der Erfolgsgarant, keiner ragte heraus, keiner fiel ab-3:0 der Endstand. Also doch wieder aufwärts? Auch in Tauscha bewies die Mannschaft mit dem 3:3 Moral, kassierte erst in den Schlußminuten durch einen Strafstoß den Ausgleich. Auch das Heimspiel gegen Barnitz wurde gewonnen. Wenn auch knapp mit 3:2. Der LSV auf dem Vormarsch? Der LSV belegt Platz sechs, das sieht gut aus! Aber es ging jetzt nach Riesa. Dort wurden die Relationen wieder zurecht gerückt. Ein 0:8 zeigt den deutlichen Unterschied zu den Spitzenmannschaften. Beim LSV Personalmangel.

Im Tor Philip Borgward,danke Philip, auf der Bank nur die Trainer! Dann kam der TSV Garsebach, in diesem Jahr wieder eine Spitzenmannschaft. Der LSV trotzte dem Gast ein 2:2 ab, auch mit einem Traumtor von Tobias Geldner. Wenn vielleicht aus Sicht der Gäste glücklich, für uns eine gute Mannschaftsleistung, so kann`s gehen! Am 8.Spieltag musste unsere Elf nach Kreinitz. Die SG auch schwach gestartet machte Nägel mit Köpfen, nutze jede sich bietende Chance zum Treffer, dass war Effizienz. Der LSV spielerisch kaum schlechter, vergab besonders in der Anfangsphase zu viele Chancen. Damit kannst du bei der SGK nicht gewinnen. Bemerkenswert noch das Tor zum 1:4 mit einem Freistoß von Martin Heinze in den Winkel! Im nächsten Heimspiel gegen Fortschritt-West sollte Alles besser werden, es kam der damalige Tabellenletzte. 0:4 hieß es am Ende. Eine blamable Leistung des LSV- unterirdisch! Keine Einstellung, keine Führung – gar nichts!

Am 10.Spieltag in Berbisdorf gleiches Auftreten. Hier akute Besetzungsprobleme, Trainer Benik in der Startaufstellung, kein Zugriff auf den Gegner- Einstellung mangelhaft! Der LSV mit neun Punkten auf Platz neun.

Am elften Spieltag empfing der LSV die TuS Weinböhla, vor zwei Jahren noch jubelnder Aufsteiger in die LK, dieses Jahr Absteiger und zwei Punkte hinter dem LSV. Heute musste ein Sieg her.

Die Mannschaft, diesmal wieder besser besetzt, war auf einem guten Weg. Führte mit 3:1, kassierte Sekunden vor der Pause noch mit einem Traumtor der Gäste das 2:3 und musste sich am Ende mit einem 3:3 begnügen. Sieg und zwei Punkte weg geschenckt!

Im letzten Spiel empfing der LSV die Mannschaft vom FV Zabeltitz. Zwischen Beiden gab es knappe Ergebnisse, aber auch Canter-Siege! Zur Pause (0:2) gingen schon einige Zuschauer nach Hause, einige drehten schon vor Betreten des Platzes wieder um. Wiedermal unterirdisch der LSV! Halbzeit zwei das ganze Gegenteil. Die Mannschaft war jetzt Eine! Sie nutzte die Schwächen des Gegners konsequent aus, nutzte ihre Chancen, machte weniger Fehler als der Gast und gewann am Ende verdient mit 5:3 ! Aber immer diese Schwankungen! Da kriegst du fast einen Herzkasper! Zur Zeit steht Platz acht, es gibt aber noch Nachholer.

Schadlos hielt sich die Mannschaft im Pokal-Wettbewerb. Mit Siegen gegen Glaubitz mit 6:2, gegen Ebersbach mit 5:2 und gegen SpG Kreinitz/Röderau mit 3:1 zog unsere Mannschaft ins Halbfinale am 1.Mai 2025 ein. Die drei Teams waren alles keine Laufkundschaft, ja teilweise unterklassig, aber starke Gegner. Wir werden sehen auf wen die Mannschaft trifft. Kann sie noch einmal ins Finale einziehen wie 2023 ?

Diese kurze Auswertung soll nicht vollständig sein. Es ist auch meine persönliche Sicht auf die Spiele, muss nicht immer richtig sein. Spielerbewertungen habe ich außen vor gelassen, mit Absicht. Die Fotos entsprechen keiner Wertung.

Peter Rennert