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Kunstrasenplatz – warum? -warum nicht!
Sind Lommatzscher unvernünftig nur weil sie beste Bedingungen für ihren Sport wollen? Nach Darstellung der FWL-Fraktion im Stadtrat sind wir dies! Warum, nur weil wir bessere Möglichkeiten einfordern für alle Sportler, auch und vor allem für die Kinder von Lommatzsch? Ja diese aus unserer Sicht wohl berechtigte Forderung stellen wir auch im Namen anderer Vereine und Vereinigungen.
Der Hartplatz, in Fachkreisen Tennen-Platz genannt, wie wir ihn seit Jahrzehnten nutzen, ist nicht mehr zeitgemäß! Diese Feststellung treffen nicht nur wir Sportler, hier speziell die Fußballer des LSV, nein auch andere Nutzer.
Unsere Schulen sind Benutzer dieser Einrichtung. Sie nutzen ihn für den Sportunterricht zum Beispiel für viele Wurf- Lauf- und Stoßdisziplinen.
Auch unsere sehr erfolgreichen Spielleute, Medaillengewinner bei Nationalen Meisterschaften, trainieren in den Monaten Mai und Juni für ihre Titelkämpfe auf diesem staubigen „Geläuf“!
Sie alle verdienen bessere Bedingungen!
Um über Vor-und Nachteile zu urteilen darf und sollte man sich nicht von Äußerlichkeiten leiten lassen. Dass ein Kunstrasenplatz schön aussieht ist doch nur ein positiver Nebeneffekt. Entscheidend sind doch für die Nutzer die Vorteile bei der Nutzung im Training, beim Wettkampf, in der Sportstunde in der Schule.
Die angeführten Bedenken zur Ökologie können hier in Voraus schon zerstreut werden. Bei den jetzt zu bauenden Plätzen, und dass sind nicht nur Sportplätze, sondern auch Plätze zur Nutzung in Freizeit, Bildung und Erholung, werden die neuen EU-Richtlinien zur Anwendung kommen. Diese besagen eindeutig, dass keine Füllgranulate aus Kunststoffen, Altreifen etc. mehr zur Anwendung kommen dürfen. Neue Materialien sind z.B. Kork und Quarzsande als Füllstoffe die umweltverträglich, ökologisch abbaubar und nicht gesundheitsschädlich sind. Über all diese Fragen wurde bereits am 16.09. zwischen Verein und Stadtverwaltung und vielen Stadträten diskutiert. leider war die Beteiligung der Kunstrasenplatz-Gegner (FWL) nur spärlich.
Auch über das Thema Hochwasser wurde sich von Seiten des Vereins und der Stadt mit der Unteren Wasserbehörde ausgetauscht. Diese sieht bei gleichem Höhenniveau keine Bedenken für den Bau des Platzes. Die Kooperation der Stadt mit den umliegenden Nutzern, sprich Landwirten, sorgt seit Jahren für einen sauberen Keppritzbach- sprich sauberer Bach- besserer Abfluss-kein Hochwasser!
Man sollte nicht die Kosten losgelöst für den Neubau und die Pflege betrachten. Sie bewegen sich im Rahmen von 400 bis 600T EUR, eine Förderung von bis zu 50% ist auch hier durch Land, Bund und auch Landessportbund möglich! Wichtig sind auch die Kosten zur Pflege und Erhaltung der Anlagen. So muss ein Hartplatz nach 5-6 Jahren einer Großsanierung unterzogen werden. Ein Kunstrasenplatz erst nach 13 Jahren. Wobei Erfahrungen ergeben, dass Plätze durchaus noch länger genutzt werden können. So wurde z.B. der Sportplatz in Radebeul, der in den Neunzigern gebaut wurde, erst im vergangenem Jahr saniert. Dass sind weit über zwanzig Jahre! Die Pflege pro Jahr wird für einen Hartplatz mit ca.13700 EUR angesetzt, bei einem Kunstrasen mit ca. 9000 EUR. Also entstehen für die Pflege für einen Hartplatz innerhalb von 13 Jahren Kosten von ca. 165000 EUR für einen Kunstrasen von ca.110000EUR. Spezielle Geräte dazu gibt es auf Leihbasis, also kein neuer Traktor, kein neues Mähwerk, keine Maschine zur Linienmarkierung etc.
Dass sollen nur Eckdaten sein, die den Bau eines Kunstrasenplatzes auch aus kaufmännischer Sicht rechtfertigen.
Die öffentliche Wahrnehmung des Lommatzscher SV als direkt betroffener Verein, aber auch die anderer Vereine und der Stadt Lommatzsch selbst wird hier positiv dargestellt. Das Spencer-Hill-Festival ist nur ein temporäres Ereignis hier in Lommatzsch und wird sich in Zukunft weiter in Richtung Innenstadt bewegen, also keine Berührungsängste für „Bud und Terence“ mit dem Kunstrasen!
Auch könnte ich mir vorstellen, dass nationale Meisterschaften z.B. der Feuerwehren, der Rettungsdienste, der Spielleute etc. in Lommatzsch ausgetragen werden könnten. Selbst Kinderfeste und Sportspiele fänden hier eine neue Heimat.
Und seien wir doch ehrlich, wir sind doch auch froh, wenn unser Kind, unser Schatz, unser Ehemann gesund nach Hause kommt und nicht mit blutigen Knien!
Peter Rennert
LSV-Vorstand und Stadtrat CDU-Fraktion