Gaststätte Dritte Halbzeit > Komm wir gehen essen!
Komm wir gehen essen!
Komm wir gehen schnell mal was essen!
Diese Einladung können sich in dieser Zeit immer weniger Leute leisten. Woran liegt`s? Haben die Gäste zu wenig im Geldbeutel oder sind die Preise in den Gaststätten zu hoch?
Kürzlich wurde in der „SZ“ vom 10.10. ein Beitrag eines Gastwirtes aus Zwickau veröffentlicht. Ich habe mir diesen genau durchgelesen. Recht hat der Mann, wenn er sagt: “Sich bekochen und bedienen lassen ist Luxus!“. In den Ballungsgebieten wie Dresden, Leipzig Berlin steigen die Umsätze sogar auf Vor-Corona-Niveau, im weiten Lande ist das Gegenteil der Fall. Das spüren auch wir als Sportverein in unserer Gaststätte zur „3.Halbzeit“.
Der Anstieg der Kosten kann nicht mehr nur so hingenommen werden, sie müssen auf die Gäste, auf die Produkte umgelegt werden. Die Steigerung der Kosten beträgt dabei rund 30%. Betroffen davon sind Waren, Energie und Lohn. Kalkuliert man mal eine Portion Schnitzel mit Pommes, Garnitur und Beilage so kommt man beim Material gut und gerne auf rund 5,50 EUR. Bei 5,50 Euro ist aber die Gaststätte noch kalt und schmutzig! Auch der Lohn der Angestellten hat sich durch die Einführung des Mindestlohnes deutlich erhöht. Und wir zahlen Mindestlohn und darüber, denn Arbeit soll sich ja auch für den Arbeitnehmer lohnen. Auch müssen für Pachten, Energie, Versicherungen, Lohnsteuer, Wäscherei, Putzmittel etc. mehr entrichtet werden. Unter dem Strich muss ja auch noch ein Gewinn bleiben für notwendige Investitionen wie Küchengeräte, für Reparaturen etc. Auch wollen wir nicht irgendwo einkaufen, auf jedes Billig-Schnäppchen fliegen, wir kaufen hier in der Region!
Der Jahreswechsel wird zeigen, ob der Fiskus die Steuer auf Speisen wieder auf 19% erhöht oder sie bei 7% belässt. Dann muss der Wirt wieder die Preise, zumindest beim Essen, anpassen. Auch eine weitere Mindestlohnerhöhung ist ja zum Jahresbeginn schon angekündigt! Doch wer kann sich dann ein Essen in der „Kneipe“ noch leisten? Was uns zurzeit noch über Wasser hält sind Familienfeiern, Trauerfeiern, Klassentreffen und unsere treue Kundschaft, unsere treuen Gäste. Aber wie lange noch? Gerüchte machten schon die Runde. Ja, es stehen personelle Veränderungen an. Da sind wir gleich beim nächsten Problem, dem Personal. Es ist zurzeit schwierig die freiwerdende Stelle unserer Köchin zu besetzen, wir arbeiten dran! In den nächsten Jahren wird es auch bauliche Veränderungen geben müssen. Das Gebäude aus den Ende-Sechzigern ist in die Jahre gekommen trotz liebevoller Pflege. Wie unser Vermieter, die Stadt Lommatzsch, dass sieht, ist noch unklar!