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Hallenfußball – die Geschichte (2)
Nachdem in den Neunzigern die Mannschaft aus Meißen fast ohne Mühe trotz starker Konkurrenz den Pokal fünfmal in Folge mit in die Kreisstadt nahm, unter welchem Namen auch immer, gab es dann Ende des Jahrtausends neue Namen auf dem Siegerpokal. Erwähnenswert noch die Tatsache, dass von 1996 ab mit einer Bande gespielt wurde. Dass machte den Fußball schnell und auch torreich. Eberhard Pöhnitzsch hatte zu dieser Zeit einen Vermieter einer solchen Bande aufgespürt. Der Aufbau kostete natürlich viel Zeit und Muskelkraft. Auch finanziell war diese Art des Hallenfußballs nicht lange zu halten. So ging es dann ab 1999 wieder ohne „Prallwand“ weiter. Der erste „bandenlose“ Turniersieger war die TSV Cossebaude 1999. Immerhin verdrängten die damaligen Bezirksligisten Pirna-Copitz, Heidenau und Meißen auf die Plätze. Ab dem Jahr 2000 begann dann die „glorreiche“ Zeit der Lommatzscher. Erster Sieg im Jahr 2000! Immer hin gegen solche Gegner wie Bischofswerda, Meißen, Großenhain und Vorjahressieger Cossebaude. Trainer und Betreuer waren hier Jürgen Gläsel und der leider viel zu früh verstorbene Uwe Cieslack. Erstmals taucht hier auch der Name Ostrau auf, einem Dauerbrenner in vielen Turnieren zu späterer Zeit. Noch zweimal nahm das Team aus Pulsnitz den Lommatzschern den Pokal vor der Nase weg! Aber dann 2003 bis 2009 gewann der LSV das Hallenturnier. Lediglich 2003 entführte Stahl Riesa die Trophäe in die Stahl-Stadt.
Im Jahre 2006 wechselte übriges der „Hauptsponsor“ des Turniers. Die Stadt zog sich, aus welchem Grund auch immer, zurück! Der Lommatzscher SV, allen voran der damalige Vorsitzende Wilfried Peucker, konnte die Schwerter Brauerei gewinnen. Ich denke daß war eine sogenannte „Win-Win“ Situation. Die Vereinsgaststätte „3.Halbzeit“ ist in der Region bester Abnehmer. So profitierten Beide von dieser Partnerschaft. Frau Mende, Herr Girbig und dann später Herr Schäffer unterstützten nach besten Kräften und mit bestem Gerstensaft!
Nach dieser Siegesserie gab es dann wechselnde Sieger. „Tiefe Spuren“ auf dem Lommatzscher Parkett hinterließ ab 2010 die Mannschaft aus dem Dresdener Norden, der VfB Hellerau-Klotzsche. Eine Mannschaft, die technisch sehr versiert war, Hallenerfahrung besaß, und einen Klasse-Keeper in ihren Reihen hatte. Wer erinnert sich nicht an Andreas Haudte mit seinen spektakulären Paraden. Die Rand-Dresdener waren immer gern gesehene Gäste, ob in Lommatzsch oder zwischenzeitlich in Meißen. Ihren vorerst letzten Turniersieg landeten sie 2018 in der Lothar-Krauße-Spothalle Sporthalle.
2014 und 2015 siegte dann in Meißen der inzwischen in die Landesliga aufgestiegene Großenhainer FV. Die Mannschaft überzeugte in allen Belangen und verwies Mannschaften wie Hellerau, Possendorf, Canitz und Pirna-Copitz auf die Plätze. Auch beim 33.Turnier wieder in Lommatzsch konnten Borea DD, Zschachwitz, Cossebaude und Hellerau den Siegeszug der GFV-Fußballer nicht stoppen. Erst beim 34. In Lommatzsch gewann der einheimische LSV auch gegen Großenhain wieder „sein“ Turnier. Noch einmal 2017 gewann der LSV, vorerst zum letzten Mal, in Lommatzsch . 2018 ging der Pokal noch einmal in den Dresdener Norden zum VfB Hellerau-Klotzsche. In einem packenden Turnier setzen sich die Randdresdener mit zwei Punkten knapp gegen den SV Ostrau durch. 2019 sollte es dann soweit sein, der SV Ostrau, in den letzten Jahren nur knapp gescheitert sichert sich den Pokal. Auf den Plätzen der Coswiger FV, der MSV 08, Platz vier geht etwas enttäuschend an den LSV. Die Mannen um Felix Zschockelt und Markus Hausmann siegen verdient und sind überglücklich. Den vorerst letzten Turniersieger stellt die Spitzenmannschaft in der Kreisoberliga, die SG Kreinitz. Bereits im ersten Turnierspiel gegen Vorjahressieger Ostrau legen sie mit einem 3:2 Sieg den Grundstein. Ostrau wurde Zweiter, der LSV landete nur auf Platz fünf!
In den 38 Jahren, in denen der Lommatzscher SV, zuvor die BSG Motor, das Turnier organisierten gab es viel guten Fußball zu sehen. Es wurden Freundschaften vertieft und neue geschlossen. Auch drum-herum war viel los. So ging es in den ersten Jahren nach 2000 zur Apre-Partie in die „3.Halbzeit“. Da wurde dann so mancher „Becher“ geleert! Bereits an den Vorabenden gab es das beliebte AH-Turnier mit beachtlichen Leistungen, nicht nur auf dem Parkett.
So manch Prominenter war in der Lommatzscher Halle zu Gast. Neben Schierie Klaus Peschel weilte auch „Dixie“ Dörner als Trainer des Radebeuler BC in Lommatzsch. Trainer Wolfgang Jursch, einst Legende in Meißen, reiste mit seinen Mannschaften aus Rüdersdorf und Wilhelmsruh aus dem Preußischen an. Zur Pfeife griff auch der Liga-Referee Jens Klemm aus Gröditz bei einem Turnier 2009 in Meißen. Bei den Turnieren der AH-Mannschaften waren viele alte Bekannte aus der Umgebung und auch von Weiter auf dem Parkett. Und danach? Es soll da noch 7-Meter-Schießen gegeben haben, die bis Mitternacht gingen, eine Torhüterin hatte und unter Einnahme von diversen Getränken absolviert wurden! Ja, auch dass ist Vereinsfußball, davon lebt er!